Stand: 14.02.2025
Stell dir vor: In einem mittelständischen Unternehmen (nennen wir es Gesine GmbH), irgendwo in Deutschland, sitzt der Betriebsratsvorsitzende mit ernster Miene in einer Besprechung. Der Raum ist fast zu ruhig. Auf dem Tisch liegen stapelweise Unterlagen, Notizen und ein Projektplan, der nicht wirklich vorankommt. Sechs Betriebsratsmitglieder, jeder in seinem eigenen Gedanken vertieft, starren auf den Tisch oder auf ihre Handys. Der Vorsitzende, räuspert sich und sieht die Runde an.
Vorsitzender
Lässt seinen Blick durch den Raum schweifen.
Also, Leute, wir müssen endlich zu einem Ergebnis kommen. Wir haben jetzt schon drei Sitzungen zum Thema Personaleinsatzplanung hinter uns, und was haben wir erreicht? Nichts!
Frau X
Hat normalerweise immer eine ruhige und durchdachte Meinung.
Sie schüttelt ihren Kopf.
Ich habe doch gesagt, dass wir die Schichtplanung flexibler gestalten sollten. Aber keiner hier hört richtig zu. Es wird immer nur auf den Zahlen herumgeritten, statt mal auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen.
Herr B
Er ist für seine schnellen Lösungen bekannt. Er winkt ab.
Wir müssen einfach konkreter werden. Zahlen, Fakten – das ist doch, was zählt! Aber statt, dass wir ein konkretes Konzept entwickeln, reden wir hier nur im Kreis.
Frau W
Eine der jüngeren Mitglieder, die immer darauf bedacht ist, neue Ideen einzubringen. Sie sagt energisch:
Genau! Und dabei haben wir doch schon ein gutes Konzept von der letzten Sitzung! Ich verstehe nicht, warum das nicht einfach umgesetzt wird. Wir könnten so viel schneller vorankommen, wenn wir uns endlich mal auf eine Richtung einigen würden.
Herr S
Er tendiert immer dazu, alle Perspektiven zu hinterfragen.
Aber vielleicht liegt das Problem auch bei den Vorschlägen. Ich sehe nicht, wie wir mit dem Plan aus der letzten Sitzung wirklich weiterkommen können. Was tun wir, wenn wir auf Widerstand stoßen?
Die Diskussion wird lauter. Jeder spricht durcheinander, aber keiner scheint wirklich zu hören, was der andere sagt. Alle sind überzeugt, dass ihre Idee die beste ist, und keiner findet den Kompromiss, der sie voranbringen könnte.
Vorsitzender
Er ist verzweifelt.
Würden wir uns nur mal auf ein Ziel einigen! Es geht nicht darum, wer die besten Vorschläge hat, sondern wie wir gemeinsam ein funktionierendes Konzept entwickeln.
Aber anstatt, dass die Gruppe sich auf eine Lösung zubewegt, driftet die Besprechung weiter ab. Die Diskussion wird hitziger, jeder will beweisen, dass seine Sichtweise die richtige ist. Die Stimmung sinkt. Am Ende der Sitzung hat niemand wirklich einen Schritt nach vorne gemacht.
In der nächsten Sitzung ist die Stimmung ähnlich. Die Mitglieder geben zwar ihr Bestes, aber es fühlt sich an, als ob sie sich immer wieder im Kreis drehen. Alle wollen etwas erreichen, aber keiner weiß so richtig, wie er mit den anderen zusammenarbeiten soll. Jeder glaubt, dass seine Perspektive wichtig ist – und das ist sie auch – aber keiner scheint in der Lage zu sein, diese Perspektiven zu vereinen.
Der Vorsitzende schaut auf den Kalender und erkennt, dass der Termin für die Betriebsversammlung immer näher rückt. Wenn sie bis dahin keine Lösung gefunden haben, könnte die ganze Arbeit der letzten Wochen umsonst gewesen sein.
Vorsitzender
Sagt zu sich, allein im Besprechungsraum ...
Wir müssen dringend eine Klausurtagung machen. Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir alle mal rauskommen und uns nicht nur über die Arbeit, sondern auch über unsere Kommunikation und Zusammenarbeit Gedanken machen.
Und so entschließt sich der Betriebsratsvorsitzende, die Gruppe in eine Klausurtagung zu führen – einen Raum, in dem es nicht nur um Zahlen und Fakten geht, sondern auch darum, wie sie endlich als Team zusammenarbeiten können.
Denn er weiß:
Wenn der Betriebsrat es nicht schafft, sich als Einheit zu verstehen und auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, wird auch die beste Idee nicht zum Erfolg führen.
Der Betriebsrat braucht eine Klausurtagung, um in Ruhe und ohne den alltäglichen Bürodruck wichtige Themen zu besprechen und strategische Entscheidungen zu treffen. Hier können sie sich intensiv mit rechtlichen, organisatorischen oder betrieblichen Fragen auseinandersetzen, ohne Ablenkungen. Außerdem ist es die perfekte Gelegenheit, als Team zusammenzukommen, sich besser kennenzulernen und gemeinsam Lösungen für Herausforderungen zu entwickeln – und das alles bei einer Tasse Kaffee ohne die ständigen Anrufe und E-Mails!
Bei einer Klausurtagung des Betriebsrats geht es darum, sich intensiv und abseits des normalen Arbeitsalltags mit wichtigen Themen zu beschäftigen. In der Regel werden strategische Fragen, langfristige Planungen oder komplexe Themen behandelt, die für die Arbeit des Betriebsrats entscheidend sind.
Typische Inhalte einer Klausurtagung können sein:
Dabei wird oft auch viel Wert auf den Austausch unter den Betriebsratsmitgliedern gelegt, sodass alle Perspektiven gehört werden und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden können. Der Rahmen der Klausur ist so gestaltet, dass man sich ohne Ablenkung auf die wichtigen Themen konzentrieren kann.
Eine Klausurtagung für den Betriebsrat dauert nach unserer Empfehlung in der Regel zwischen 3 und 5 Tagen. Als Bildungsanbieter für Betriebsräte passen wir uns bei school.dynamic jedoch flexibel an die zeitlichen Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Gremien an, sodass wir gemeinsam die optimale Dauer für Eure Veranstaltung finden können.
Der Unterschied zwischen der Klausur des Betriebsrats und der täglichen Arbeit des Betriebsrats liegt vor allem im Fokus und der Intensität der Auseinandersetzung mit bestimmten Themen. Die tägliche Arbeit des Betriebsrats umfasst die regelmäßige Vertretung der Arbeitnehmerinteressen, die Durchführung von Betriebsversammlungen, die Beratung bei individuellen Anliegen und die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung. Hier geht es um die tägliche Mitbestimmung und Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben.
Die Klausur des Betriebsrats hingegen ist ein gezieltes, meist intensiveres und konzentriertes Treffen, bei dem sich der Betriebsrat fernab des Alltagsgeschäfts mit strategischen, langfristigen oder komplexen Themen beschäftigt. Sie dient der Planung und Entscheidungsfindung zu wichtigen Zukunftsfragen, der Weiterbildung und der Stärkung des Teams. In der Klausur kann sich der Betriebsrat in Ruhe auf neue Herausforderungen vorbereiten, ohne den Druck des normalen Arbeitsalltags.
In der Regel findet eine firmeninterne Betriebsratsschulung direkt in Deinem Betrieb statt, vorausgesetzt, es gibt einen geeigneten Raum, den Dein Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Alternativ kann die Schulung auch an einem anderen geeigneten Ort durchgeführt werden, beispielsweise in einem Tagungshotel in der Nähe, sodass die Teilnehmer jeden Tag nach Hause fahren können.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Veranstaltungsort weiter entfernt zu wählen, sodass die Teilnehmer im Hotel übernachten können. Ein Ortswechsel kann neue Perspektiven eröffnen. Abseits des gewohnten Umfelds lockert die veränderte Atmosphäre angestaute Denkmuster auf und fördert einen kreativen Austausch. So entstehen frische Impulse, die zu innovativen Lösungsansätzen und einem nachhaltig positiven Schulungserfolg beitragen.
und nehmt mit unseren Seminaren wieder volle Fahrt auf!
Gremienseminar
Ihr könnt unsere Seminare auch als Inhouse- oder Gremien-Seminare buchen!
Gremienseminar
Wege für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
Gremienseminar
Überblick zu den Rechten und Pflichten im BR Gremium